Mit dem „European Green Deal“ hat die EU vor über einem Jahr eine Kunststoffsteuer für ihre Mitgliedstaaten eingeführt: Für jedes Kilogramm nicht recyceltes Plastik, müssen sie 80 Cent nach Brüssel abführen. Um die Abgabe zu finanzieren, setzt jedes Land auf eigene Maßnahmen. Ob nationale Plastiksteuern oder anderweitige Abgabenerhöhungen – sich im Dschungel neuer Vorschriften zurecht zu finden, ist für Kunststoffverarbeiter nicht so einfach.
Über nationale Vorschriften auf dem Laufenden halten
Sowohl die Umsetzung der einzelnen Staaten als auch der Zeitplan sind unterschiedlich – und ändern sich ständig. Kunststoffverarbeiter müssen sich daher unbedingt über Neuerungen auf dem Laufenden halten – nicht nur in den Ländern, in denen sie produzieren, sondern auch in die sie exportieren. In Deutschland ist zum Beispiel noch nicht klar, wie die Ausgestaltung einer nationalen Kunststoffsteuer aussehen könnte. Die neue Regierung hat aber im Koalitionsvertrag angekündigt, die EU-Plastikabgabe auf Hersteller und Inverkehrbringer umzulegen. Italien und Spanien haben zwar schon konkretere Vorstellungen für ihre eigenen Umsetzungen, allerdings haben beide Länder die Einführung ihrer Kunststoffsteuer auf 2023 verschoben. Weiter ist Großbritannien: Zum 1. April wurde eine Steuer für Verpackungshersteller eingeführt. Diese wird fällig, wenn Verpackungen oder Verpackungskomponenten hauptsächlich aus Kunststoff bestehen – es sei denn, es wurde mindestens 30% Recycling-Material verwendet. Betroffen sind nicht nur Hersteller vor Ort, sondern auch Unternehmen, die mehr als 10 Tonnen Kunststoffverpackungen über einen Zeitraum von 12 Monaten in das Vereinigte Königreich exportieren. Zahlen muss der Verarbeiter immer dann, wenn er die letzte wesentliche Änderung an einem Verpackungsteil vorgenommen hat – aktuell 200 Pfund Sterling pro Tonne. So lautet die Faustregel, von der es natürlich Ausnahmen gibt – zum Beispiel für bestimmte Produktgruppen wie etwa Medikamente oder Tertiärverpackungen.
Nachhaltige Materialalternative auswählen
Egal, wie weit die einzelnen Länder sind – Unternehmen sollten lieber frühzeitig prüfen, ob und wie sie auf Recyclingmaterialien umsteigen können. Zum einen weil es perspektivisch günstiger ist; zum anderen um die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen oder dem Wunsch der Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten nachzukommen. Aber welches Recyclingmaterial ist für welchen Einsatzzweck am besten geeignet und welches technische Equipment ist notwendig, um ein bestimmtes Rezyklat zu verarbeiten? Meraxis kennt die Anforderungen und hat das nötige Know-how, um technische Fragen dieser Art zu klären. Egal, ob es dabei um Material oder Maschinentechnik geht. Um einen ersten Überblick über die geeignetsten Rezyklate zu erhalten, stellt Meraxis interessierten Unternehmen einen digitalen Rezyklat-Finder zur Verfügung. Auf Basis technischer Parameter, wie MFI oder Dichte, können wir die passenden Materialien für die entsprechende Anwendung vorschlagen.